von

Dr. Arnon Groiss

(DeZember 2025)

Einleitung

  • Die Ergebnisse basieren auf einer Studie von über zweihundert Lehrbüchern und Lehrerhandbüchern der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) (Klassen 1–12), die größtenteils an UNRWA-Schulen (Klassen 1–10) in Judäa, Samaria, dem Gazastreifen und Ostjerusalem verwendet werden.
  • Diese Bücher sind Pflichtlektüre an allen Schulen in den genannten Gebieten, unabhängig davon, ob es sich um staatliche, kommunale oder private Schulen handelt, sowie an Schulen, die von UNRWA, islamischen Hilfsorganisationen und christlichen Kirchen betrieben werden (mit Ausnahme einiger weniger Schulen in Ostjerusalem).
  • Alle Bücher sind von den neuesten Ausgaben. Die meisten wurden 2020 (Lehrbücher) bzw. 2018 (Lehrerhandbücher) verö Einige wenige erschienen in früheren Jahren, aber alle werden im laufenden Schuljahr verwendet.
  • Untersucht wurden Bücher aller Fächer: Arabisch, Englisch, Mathematik, Islamkunde, christliche Erziehung (für christliche Schüler im PA-Schulsystem), Staatskunde, Sozialkunde, Geschichte, Geographie, Naturwissenschaften, Technik, Kunst und Handwerk, sowie Berufsbildung. Jedes Buch wurde Seite für Seite von Anfang bis Ende gelesen.
  • Die Studie umfasste Textmaterial (einschließlich Übungen, Wiederholungsfragen und Fußnoten), Fotografien, Illustrationen, Karten, Tabellen, Diagramme und Cartoons. Besonderes Augenmerk wurde auf fehlende Bezüge zu konfliktrelevanten Themen gelegt, basierend auf der Kenntnis vergleichbarer Studien – beispielsweise zu israelischen Schulbü
  • Drei Grundprinzipien kennzeichnen die Art und Weise, wie die Schulbücher der Palästinensischen Autonomiebehörde, einschließlich der vom UNRWA verwendeten, den Konflikt den Schülern vermitteln:
    1. Die Delegitimierung der Existenz des Staates Israel sowie der Anwesenheit seiner jüdischen Bevölkerung im Land, einschließlich der Leugnung ihrer Geschichte und der Existenz ihrer heiligen Stätten.
    2. Die Dämonisierung Israels und der Juden. Juden werden auch in religiöser Hinsicht verurteilt, was schwerwiegende Folgen für ihr Bild in den Augen palästinensischer Kinder hat, die zumeist aus einer traditionellen Gesellschaft stammen.
    3. Das Fehlen eines Eintretens für eine friedliche Lösung des Konflikts mit Israel. Stattdessen rufen die Bücher zu einem gewaltsamen Kampf zur Befreiung des gesamten Landes auf, einschließlich des israelischen Territoriums von vor 1967. Diesem Kampf wird einen religiöser Charakter verliehen, wobei Terror ein untrennbarer Bestandteil ist und implizit zur Tötung von Juden aufruft.

Delegitimierung

  • Die Karten zeigen Israel nicht, sondern stellen stattdessen Palästina als souveränen Staat dar.
  • Palästina wird als „arabisch und muslimisch“ und vollständig im Besitz der Palästinenser befindlich erklärt.
  • Es wird als seit 1948, nicht seit 1967, „unter israelischer Besatzung“
  • Israel wird als „die 1948 besetzten Gebiete“ oder „zionistische Besatzung“
  • Die PA bezeichnet sich selbst als „Staat Palästina“ und betrachtet sich als vollwertigen Staat unter Fremdherrschaft, der nicht auf die Grenzen von 1967 beschränkt ist.
  • Israel und seine jüdischen Einwohner werden als fremde Kolonialmacht betrachtet.
  • Juden werden nicht zu den Einwohnern des Landes gezählt, und ihre Städte werden nicht auf den Karten verzeichnet. Hebräisch wird getilgt, und die jüdische Geschichte des Landes wird explizit geleugnet; die Existenz jüdischer heiliger Stätten wird ignoriert, ebenso wie der Name „Jerusalem“.
  • Juden werden gierige Ambitionen in Bezug auf Palästina unterstellt.

Dämonisierung

  • Sowohl Israel als auch die Juden werden als bösartig dargestellt.
  • Im Laufe der Recherche wurden über vierzig Anschuldigungen gegen Israel und die Juden in verschiedenen Bereichen gefunden, angefangen bei der Aneignung des Landes, dem Massaker an seinen Einwohnern und der Tötung von Kindern bis hin zum Aussetzen von Wildschweinen, um die Ernte der Palästinenser zu zerstören.
  • Besonders alarmierend sind die Anschuldigungen im Zusammenhang mit religiösen Fragen und jene, die Juden und Zionisten als existenzielle Bedrohung für die Palästinenser darstellen.
  • Die Schuld am Konflikt wird allein den Juden zugeschrieben; ihnen werden unerbittliche Kriegsverbrechen und Angriffe auf Kinder vorgeworfen.
  • Israel wird dämonisiert, während die Palästinenser als Opfer dargestellt werden.
  • Die Dämonisierung Israels findet sogar Eingang in konfliktfremde Fächer wie Mathematikaufgaben.
  • Der Konflikt zwischen Israel und Palästina wird mit Reichen wie Rom gegen Karthago oder den Mongolen im Nahen Osten verglichen.
  • Laut den Lehrbüchern der PA ist Israels Bosheit eine Folge von Rassismus, der aus der jüdischen Vorstellung vom auserwählten Volk resultiert.
  • Im religiösen Kontext wird Israel beschuldigt, die Al-Aqsa-Moschee zerstören zu wollen, und die Juden werden in diesem Zusammenhang als „Ungläubige“ und „Helfer des Teufels“ bezeichnet.
  • Juden werden als Feinde der Propheten Gottes und damit implizit auch Gottes selbst dargestellt, wodurch sie zur Zielscheibe jedes muslimischen Gläubigen werden.
  • Massaker an Palästinensern werden besonders hervorgehoben: Lehrer werden angewiesen, diese Massaker mit jüdischen religiösen Vorstellungen in Verbindung zu bringen.

Friede?

  • Der einzige Hinweis auf Frieden mit Israel findet sich in einem Geschichtsbuch, in dem Arafats Brief an Rabin vor der Unterzeichnung der Oslo-Abkommen 1993 abgedruckt ist.
  • Frieden und Koexistenz mit Israel werden jedoch in keinem einzigen Schulbuch des gesamten Lehrplans befü
  • Stattdessen rufen die Schulbücher der Palästinensischen Autonomiebehörde zu einem gewaltsamen Kampf zur vollständigen Befreiung Palästinas auf.
  • Lieder besingen Rache, Waffengewalt und den Wunsch nach dem Märtyrertod für die Rückkehr ins Land.
  • Lehrer werden angewiesen, den „Dschihad für Gottes Sache zur Befreiung der Heimatländer von der Verseuchung durch die Besatzung“ zu lehren und zu preisen.
  • Die Schüler lernen und werden zur Recherche ermutigt über die Bedeutung des Märtyrertums (Schahada) und den Status des Märtyrers (Schahid)
  • Städte wie Haifa, Akko und Jaffa sollen befreit werden.
  • In einem „freien Palästina“ ist kein Platz für Israel; die palästinensische Flagge erstreckt sich über ganz Israel und die palästinensischen Gebiete.
  • Die Rückkehr der Flüchtlinge von 1948 in das Israel vor 1967 soll als integraler Bestandteil des gewaltsamen Kampfes für die vollständige Befreiung Palästinas erfolgen.
  • Terror ist ein wesentlicher Bestandteil des Befreiungskampfes; Terroristen werden verherrlicht.
  • Das Endziel des Befreiungskampfes wird in einem der Lehrerhandbücher angedeutet: „Zionisten sind die Terroristen der Neuzeit. Ihr Schicksal ist es, auszusterben.“
  • Der gewaltsame Kampf wird in emotional aufgeladenen Liedern und Gedichten wie den folgenden beschworen

„Wir werden singen und auswendig lernen: Das Land der Edlen

               Ich schwöre! Ich werde mein Blut opfern, um das Land der Edlen zu bewässern

               Und den Usurpator [Israel] aus meinem Land vertreiben und die besiegten Überreste der Fremden                                         ausrotten [arabisch: ubid fulul al-ghuraba’]

               O Land der Al-Aqsa und der heiligen Stätte [haram], o Wiege des Stolzes und des Adels

               Geduld, Geduld, denn der Sieg ist unser und die Morgendämmerung bricht aus der Dunkelheit hervor.“[1]

Ein religiöses Schulbuch bringt in diesem Kontext einen traditionellen Text ein, der von der endgültigen Vernichtung aller Juden durch die Muslime spricht.

[1] Dieses Gedicht ist aus der 2020-Ausgabe des Buches gestrichen worden, möglicherweise in Folge unserer Kritik. Aber es ist fragwürdig, ob die Schüler es auch tatsächlich nicht mehr singen, wie hier zu sehen: https://vimeo.com/390503872

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