Im Gegensatz zu den USA will Europa trotzdem weiter für die UNWRA zahlen, obwohl diese gegen die UN-Standards für Friedenserziehung verstößt.
Der Arabist Dr. Arnon Groiss, vorher bei Israels öffentlich-rechtlicher Hörfunkanstalt Kol Israel, heute bei der Israel Resource News Agency / Center for Near East Policy Research, veröffentlichte kürzlich eine Studie über das Juden- und Israelbild in den Leitfäden für Lehrer der Palästinensischen Behörden, wie sie auch in den UNWRA- Schulen in den Palästinensergebieten verwendet werden.
Bei der UNWRA handelt es sich um die Flüchtlingshilfeorganisation der UNO für die Palästinenser, die insofern ein Sondermodell der Flüchtlingshilfe darstellt als sie – im Gegensatz zur UNHCR, die sich um alle restlichen Flüchtlinge weltweit kümmert – vorsieht, dass der Flüchtlingsstatus von Generation zu Generation weitergegeben wird. Nach Rechnung der UNHCR würde es nur noch einige tausend palästinensische Flüchtlinge aus 1948 geben, nach Rechnung der UNWRA sind es hingegen mehrere Millionen.
Im Gegensatz zur Politik der arabischen Staaten und der UNWRA, die das Problem aufrechterhalten, indem sie nicht daran arbeiten, die Flüchtlinge zu integrieren, geschah in Israel genau das Gegenteil mit den jüdischen Flüchtlingen und Vertriebenen aus arabischen Ländern, deren Zahl jene der Palästinenser überstieg, die im Zuge der Staatsgründung und des Unabhängigkeitskriegs aus Israel flohen oder vertrieben wurden.
Erziehung zum Hass
Die Studie von Arnon Groiss zeichnet ein düsteres Bild, insofern die untersuchten palästinensischen Lehrinstruktionen nicht als Behelfe für Friedenserziehung wie in Israel fungieren, sondern die Aggressionen des sozialen Umfelds gegen Juden und Israel verstärken.
So wird etwa die Geschichte des Orient umgeschrieben und die Palästinenser als Nachkommen der biblischen vorisraelitischen Kanaaniter dargestellt. Damit soll ein älterer Anspruch auf das Land konstruiert werden. Auch der Koran wird als die ursprüngliche göttliche Überlieferung dargestellt wird, die dann von den Juden und in weiterer Folge den Christen verfälscht worden sei, um deren Interessen zu dienen.
Juden werden als aggressiv, barbarisch, voller Hass und als existenzielle Bedrohung geschildert. Israel, auch in den „Grenzen von 1967“, wird als „besetztes Gebiet“ dargestellt und als Täter und ewiger Aggressor, während Palästinenser bloßes Opfer seien und – solange es Israel gibt – auch bleiben werden.
Terroristen wie Dalal al-Mughrabi, die führend in einen Anschlag mit Geiselnahme auf der Küstenstraße bei Tel Aviv mit Dutzenden Toten involviert war, werden als Leitbilder gezeigt. Der Dschihad, der bewaffnete Kampf gegen Israel soll als wünschenswerte Selbstverwirklichung schmackhaft gemacht werden.
So müssen die Schüler in einem Arabisch-Schulbuch für die fünfte Klasse beispielsweise:
x) Die Stadt erwähnen, in der Dalal al-Mughrabi geboren wurde.
x) Den Namen der von Mughrabi befehligten Gruppe und die Anzahl ihrer Mitglieder erwähnen.
x) Mughrabi Alter während ihres Martyriums aufzählen.
x) Den Namen des Ortes, an dem sie und ihre Gruppe gelandet sind, wissen.
x) Das Ziel der Entführung des Busses durch Mughrabi und ihre Gruppe ausführen.
x) Das Ergebnis des Kampfes zwischen den „Besatzungstruppen“ und Dalals Gruppe erklären.
Schulbuch: Arabische Sprache, Klasse 5, Teil 2 (2019) S. 51.
Der Dschihad, das traditionelle islamische Ideal wird erhöht und in einem der Texte neben den üblichen „fünf Säulen des Islam“ – Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosengabe, Fasten Ramadan und Pilgerfahrt nach Mekka – zu einem zusätzlichen – sechsten – Grundprinzip der Religion gemacht:
Gebet und Dschihad gehören zu den Säulen des Islam.
Arabische Sprache, Klasse 7 (2018) S. 141.
Doch nicht nur das, der (bewaffnete) Kampf wird sogar über die eigentlich islamischen Säulen erhöht und zur Wichtigsten aller Pflichten erklärt.
Der Dschihad in Gottes Sache gehört zu den größten Taten und ist für die Seele am schwierigsten. Daher ist er die Spitze des Islam.
Arabische Sprache, Klasse 7 (2018) S. 239.
Verstoß gegen UN-Normen
Mit der Duldung solcher Lehrinstruktionen verstößt die UNRWA gegen die UN-Standards für Friedenserziehung und dem ausdrücklichen Ziel der Vereinten Nationen einer friedlichen Lösung des Nahostkonfliktes gerecht zu werden. Die europäischen Geberstaaten der UNWRA tragen dazu bei, das der Status-quo aufrechterhalten und das hassproduzierende Elend der palästinensischen Jugend verlängert wird.